Wir sehen unsere Aufgabe darin, Alte Musik und historisch orientierte Aufführungspraxis in ihren vielfältigen Erscheinungsformen zu fördern und zu vermitteln.
Dabei setzen wir uns für Musiker und Sänger ein, die mehr im Sinn haben, als Töne regelgerecht und klangschön zu produzieren. Wie schon der Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel in seiner grundlegenden Abhandlung „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ (Berlin 1753) festgehalten hat, brauchen anrührende musikalische Vorträge mehr als bloße Virtuosität.
Zur Bach-Zeit wurde Musik als Klang-Rede verstanden: Für einen seelenvollen Vortrag muss der Spieler wie bei einer packenden Rede Stilmittel wie Aussprache, Tonfall, Gliederung und Tempo verinnerlicht haben.
Diese musikalische Rhetorik war damals selbstverständlich, kann aber in den Noten nicht festhalten werden und war – aufgrund der abgerissenen Aufführungstradition – lange Zeit vergessen.
Richtiges „Buchstabieren“ von Musik, und sei es auch noch so brillant, reicht allein nicht aus, um die Tiefe von Musikwerken erlebbar zu machen. Deshalb wollen wir keine „abgerichteten Vögel“. Wir unterstützen Musiker und Ensembles, die Musik als Sprache der Seele begreifen und hinter das Geheimnis historischer Partituren kommen wollen.